Erwachsenenbehandlung

Bis ins hohe Alter, Komplettbehandlungen häufig interdisziplinär, Teillösungen möglich.

Bei Erwachsen gibt es einen entscheidenden Unterschied zu den Kindern. Ein Kieferwachstum kann bei ihnen nicht mehr gehemmt oder gefördert werden, weil es abgeschlossen ist. Dadurch fällt manche fachliche Entscheidung aber wiederum sogar leichter.

Man unterscheidet in der Kieferorthopädie einerseits das Regulieren von schief stehenden Zähnen und andererseits das Beeinflussen des Wachstums der knöchernen Strukturen von Ober- und Unterkiefer. Die horizontale Position des beweglichen Unterkiefers relativ zu den starren Oberkieferknochen wird in der Fachsprache als Bisslage bezeichnet.

Passen die beiden Kiefer bei Erwachsenen bzw. nach Abschluss des Gesichtsschädelwachstums nicht zueinander, muss zu Beginn der Behandlung eine Entscheidung für eine der nachfolgenden drei Optionen getroffen werden. Zur Auswahl steht erstens die bestmögliche Anpassung der Zahnbögen zueinander durch umfangreiches, kompensierendes kieferorthopädisches Verschieben der Zähne im Sinne eines Kompromisses ohne operative Korrektur der Bisslage, aber manchmal in Verbindung mit Zahnextraktionen, oder zweitens eine kieferorthopädische Behandlung kombiniert mit einer kieferchirurgischen Korrektur der nicht passenden Bisslage, was meist zu einer deutlichen Veränderung des Gesichtsprofils nach der Operation führt und die kieferorthopädische Behandlung teilweise vereinfacht, oder drittens das Belassen der skelettalen Situation mit dem Ziel einer alleinigen, ästhetischen Verbesserung des Zahnbogenbildes durch eine kieferorthopädische Minimalbehandlung. Alle drei Optionen bergen Vor- und Nachteile und unterschiedliche Risiken in sich, die sorgfältig abgewogen werden müssen und nur im persönlichen Beratungsgespräch individuell erörtert werden können.

Bei mechanisch anspruchsvollen Aufgabenstellungen ist in der Erwachsenenbehandlung immer noch die festsitzende Zahnspange im Vorteil bzw. unverzichtbar. Bei geringfügigeren Zahnstellungsabweichungen, insbesondere in Fällen ohne Zahnextraktionen oder ohne eine chirurgische Bisslagenkoordination, kann die Schienentechnik eine sinnvolle Alternative sein.  

Wir besprechen alle sinnvollen Optionen mit Ihnen, ohne sie zu einer Option zu drängen und danach entscheiden Sie, ob und welchen Weg sie mit uns gemeinsam gehen wollen.